Wir alle kennen Situationen, in denen wir enttäuscht sind, wenn sich unser Gegenüber nicht so verhält, wie wir es erwarten. Oder andere reagieren enttäuscht, weil wir uns nicht so verhalten, wie sie es von uns erwarten. Obwohl wir uns nach bestem Wissen entschieden haben.
Wir warten auf Hilfe von aussen und die Frustration über das Warten macht uns noch frustrierter. An den Stellen, wo wir die Verantwortung für uns selbst ablehnen, entziehen wir uns Liebe. Wir erwarten sie von anderen zu bekommen und geben ihnen die Schuld dafür, wenn sie sich anders entscheiden.
Holen wir uns die Verantwortung zurück und geben uns selbst, was fehlt. So können wir langsam aber sicher unser noch brachliegendes Potential entdecken und in unser grösseres Selbst hineinwachsen.
Take your Power back! Egal wie schmerzhaft und traumatisch die Verletzungen, oder die Erinnerungen daran sein mögen, ich gebe mir selbst was ich brauche oder suche an einer anderen Stelle. So übernehme ich die Verantwortung für die Erfüllung meiner Bedürfnisse.
Schmerz ist nur ein kleiner Teil, nicht das Ganze. Wenn ich für meinen Schmerz die Verantwortung übernehme, kann ich auch rechtzeitig, deutlich und entspannt Stopp sagen, wenn jemand über meine Grenzen brettern will oder eine Aufgabe mich überfordert.
Als Ergebnis komme ich in meine Freude und Kraft. Alles andere führt zu Abhängigkeiten und Machtlosigkeit. Ich habe die Wahl.
Fühlen wir uns ohnmächtig, minderwertig und abgetrennt, können wir uns sanft daran erinnern, „groß“ und wertschätzend von uns selbst zu denken und sprechen. z.B.
„Das Leben unterstützt mich auf jede mögliche Weise.“
„Ich liebe mich selbst so wie ich bin. Ich muss nicht perfekt sein um mich zu lieben.“
„Ich verdiene und akzeptiere nur das Beste.“
„Ich weiß, dass meine Zukunft licht, freudvoll und sicher ist, denn ich bin ein geliebtes Kind des Universums, und das Universum sorgt liebevoll für mich, jetzt und immer.“
„Nur ich bin verantwortlich, wie ich mich fühle und ich entscheide mich glücklich zu sein.“
Oder, anstatt „Ich rauche zu viel“. „Ich geniesse eine Zigarette zu besonderen Gelegenheiten.“
Das Ziel ist, Muster und Gewohnheiten die wir in unserem Leben erworben haben, Schrittchen für Schrittchen zu verändern. Keine große einmalige Veränderung, sondern eine „Entfaltung“ – eine kontinuierliche Transformation.
Ich wünsche euch allen ein selbstverantwortliches, gesundes Neues Jahr!!
Die emotionalen Rechte des Menschen
* Ich brauche keine Schuldgefühle zu haben, bloß weil das, was ich tue, sage oder denke, einem anderen nicht gefällt.
* Ich darf wütend sein und meine Wut ausdrücken, solange ich dabei nicht mein Augenmaß verliere.
* Ich muss nicht die alleinige Verantwortung für Entscheidungen übernehmen, an denen auch andere beteiligt waren.
* Ich habe das Recht, “ Ich verstehe das nicht“ oder “ Ich weiß es nicht “ zu sagen, ohne mir blöd vorzukommen.
* Ich habe das Recht, Nein zu sagen, ohne dabei Schuldgefühle haben zu müssen.
* Ich muss mich nicht entschuldigen oder rechtfertigen, wenn ich Nein sage.
* Ich habe das Recht, andere um etwas zu bitten.
* Ich habe das Recht, Bitten abzuschlagen und zusätzliche Verpflichtungen abzulehnen.
* Ich habe das Recht, anderen mitzuteilen, wenn ich das Gefühl habe, dass sie mich ungerecht behandeln oder bevormunden.
* Ich habe das Recht, es anderen mitzuteilen, wenn ihr Verhalten mich irritiert.
* Ich habe das Recht, Fehler zu machen und für sie die Verantwortung zu tragen. Ich habe das Recht mich zu täuschen.
* Ich brauche nicht von allen gemocht, bewundert oder geachtet zu werden für alles, was ich tue.
(Virginia Satir (1916 – 1988) Sozialarbeiterin, Psychotherapeutin und Schriftstellerin)