Kürzlich wurde ich gebeten die Bedeutung des Wortes hawaiianischen Begriffs „ALOHA“ zu erklären. Eine der vorgeschlagenen Bedeutungen war, „bedingungslose Liebe“.
Jemanden bedingungslos lieben… das hört sich für mich unrealistisch an. Egal wie aufrichtig wir lieben, sei es in unserer Arbeit oder in unseren Familien, wir bleiben Menschen. Menschen mit Eigenheiten und Fehlern. Mit dem Anspruch, bedingungslos zu lieben, überfordern wir uns und es bleibt ein Gefühl der Unzulänglichkeit.
“I see you from afar, and from my depth I see that we share the same breath.”(Kahu Abraham Kawai’i, Kahuna)
„ALO“ das bedeutet Teilen. Was teile ich mit anderen? Eine gesellschaftlich akzeptierte Maske oder mein authentisches Selbst? Mit allen Fehlern und Unzulänglichkeiten gehalten in meinem eigenen liebenden, mitfühlendem Verständnisses meiner menschlichen Natur.
ALOHA bedeutet für mich deshalb vor allem Mitgefühl. Am meisten mit mir selbst, mit meinen Unzulänglichkeiten, Eigenheiten und Grenzen. Wenn ich mir selbst dieses Mitgefühl zugestehen kann, dann kann ich es auch anderen entgegenbringen.
ALOHA heißt mitfühlend präsent zu sein, eigenverantwortlich zu denken und zu handeln.
Aus dieser Perspektive ist es leichter zu erkennen, wo wir uns selbst zurückhalten und wie wir von da aus weiterkommen.
„…to hear what is not said, to see what can not be seen and to know the unknowable, that is ALOHA. All things in world are two; in heaven there is but one“ (Queen Lili’uokalani)
Die Übungen, die ich für meine Arbeit anwende und in meinen Workshops unterrichte, ermöglichen es diesen Widerständen, Ängsten, Trauer, Zorn und meiner Kraft und Kreativität im alltäglichen Leben und familiären Umfeld ehrlich zu begegnen, mit mir selbst und in der Begegnung mit anderen. Es wird leichter, Ungewissheit zu tolerieren und sich mit Leichtigkeit und Hingabe den täglichen Aufgaben zu widmen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir schöne erholsame Feiertage.